Krankenversicherung ohne Einkommen

Alle Einwohner von Deutschland sind, unabhängig von der Höhe des Einkommens und vom sozialen Status, zwangsweise krankenversichert. Davon betroffen sind auch Studenten, Hausfrauen und Arbeitslose, die über kein geregeltes Einkommen aus einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit verfügen.

Krankenkasse bezahlen ohne Einkommen

  • Gesenkter PKV-Beitrag (Arbeitslosen-, Studenten- und Gesetzliche Krankenversicherung)
  • Geld machen (Berechnung Mindestbeitragshöhe GKV, Hartz-4 und Geld sparen)
  • Nicht zahlen (familienversichert, unversichert, auswandern)

Pflichtversicherung Krankenkasse ohne Einkommen

Krankenversicherung ist also Pflicht, aber trotzdem ist es nicht strafbar, sich nicht zu versichern. Nicht zahlen kann aber kostspielig werden: außer den selbst zu zahlen Behandlungskosten, muss man einen Säumniszuschlag von 43 Euro als Nachzahlung pro Monat zahlen.

Während bei Empfängern des Arbeitslosengeldes I und Hartz IV das Arbeitsamt die Zahlung der Beiträge übernimmt, stellt sich die Situation für Menschen ganz ohne Einkommen komplexer dar. Sie können einen Vergleichsrechner benutzen und „nicht erwerbstätig“ und 450€ pro Monat als Mindesteinkommen eingeben.

Krankenkasse bezahlen ohne Einkommen: Möglichkeiten

Wer also seine Krankenversicherung ohne Job und ohne Hartz 4 selber bezahlen möchte, muss kreativ sein. Es gibt nähmlich Möglichkeiten: dein persönlicher Mindestbeitrag erreichen, gar nicht zahlen oder ohne Job doch genügend Geld machen, dass man die Krankenversicherung zahlen kann.

Kein Geld für Krankenversicherung: Gesenkter PKV-Beitrag

Geld machen für Krankenversicherung ohne Job und ohne Hartz 4

Krankversicherung nicht zahlen

Krankenversicherung ohne Arbeit selber zahlen

Krankenversicherung ohne Job und ohne Hartz 4 ist möglich: Für Personen mit geringem und ohne eigenes Einkommen gibt es verschiedene Möglichkeiten, einer Krankenkasse beizutreten. Bei Arbeitslosen übernimmt das Arbeitsamt die Zahlung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse. In der Regel erfolgt die Abmeldung bei der Krankenkasse durch den Arbeitgeber. Das wird den Betroffenen von der jeweiligen Kasse mitgeteilt.

Wer seinen Job verliert, sollte dies unverzüglich dem Arbeitsamt und der Krankenkasse mitteilen. Die Agentur für Arbeit meldet anschließend der Krankenkasse, dass die Beitragszahlung übernommen wird. Grundsätzlich werden auch die Beiträge zur privaten Krankenversicherung vom Arbeitsamt übernommen, sofern der Betroffene selbstständig war. Allerdings erfolgt in der Regel eine Zurückstufung in den günstigsten Basistarif, was mit einer Leistungseinschränkung verbunden sein kann. Ziel ist, die Krankenversicherung selber zahlen ohne Einkommen.

Student ab 25 Jahren kein Einkommen Krankenversicherung

Studierende verfügen meist über kein eigenes Einkommen und sind zu Beginn des Studiums in der Regel über die Familienversicherung abgesichert. Sie läuft bis zum 18. Lebensjahr und kann auf Antrag bis zum 25. Lebensjahr verlängert werden. Allerdings verliert der Versicherte den Schutz spätestens mit Vollendung des 25. Lebensjahres.

Hat der Studierende noch einige Semester zu absolvieren, muss er sich um eine eigene Krankenversicherung bemühen. Bei CHECK24 kann man die Möglichkeiten einfach und schnell vergleichen. An wichtigen Universitätsstandorten werden sogenannte studentische Krankenversicherungen angeboten, die einen Versicherungsschutz bis zum 30. Lebensjahr bieten.

Studenten profitieren dabei von geringen monatlichen Beiträgen, die meist deutlich unter den Prämien für die gesetzliche Krankenversicherung liegen. Die Leistungspakete orientieren sich an den Bedürfnissen der Studenten. Grundsätzlich werden die Beiträge für die studentische Krankenversicherung jährlich angepasst und Beitragserhöhungen sind nicht ausgeschlossen. In diesem Fall haben die Studierenden ein Sonderkündigungsrecht.

Nicht arbeitslos gemeldet: Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Wer kein eigenes Einkommen erzielt, nicht arbeitslos gemeldet ist und keine Absicherung über die Familienversicherung besitzt, kann unter bestimmten Voraussetzungen der gesetzlichen Krankenkasse beitreten. Unter der Bedingung, dass bereits eine Mitgliedschaft vorlag und diese nicht länger als drei Monate zurückliegt, erfolgt die Aufnahme in die GKV.

Können keine Angaben zum Einkommen gemacht werden, unterstellen die Krankenkassen ein fiktives Gehalt und berechnen auf dieser Grundlage die Beitragshöhe. Wer über keine Vermögenswerte oder finanzielle Rücklagen verfügt, sollte sich in diesem Fall mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen, und gegebenenfalls Sozialleistungen nach Hartz IV beantragen.

Personen, die mit der Zahlung der Beiträge in Rückstand geraten, müssen mit Leistungskürzungen rechnen. Schlimmstenfalls kann die Krankenkasse die Begleichung der Arztrechnungen komplett verweigern.

Krankenkasse bezahlen ohne Einkommen: Beitragsberechnung

Alljährlich wird das fiktive Mindesteinkommen für Personen ohne eigenes Einkommen von den gesetzlichen Krankenkassen neu berechnet und gegebenenfalls angepasst. Derzeit liegt die Schwelle bei 921,67 Euro. Auf dieser Grundlage erfolgt die Berechnung der Beitragshöhe für die Krankenversicherung, die inklusive Pflegeversicherung derzeit bei rund 155 Euro liegt. Dieser Betrag muss von den Versicherten jeden Monat aufgebracht werden, um nicht den Wegfall des Versicherungsschutzes zu riskieren.

Mit diesem monatlichen Beitrag sind keine Leistungseinschränkungen verbunden, sofern die Beitragszahlung pünktlich erfolgt. In der Praxis bedeutet das für die Versicherten, dass Arztbesuche, ambulante oder stationäre Behandlungen sowie die Kosten für Rezepte dem Leistungsspektrum entsprechend übernommen werden. Die einzige Einschränkung betrifft die Einstellung der Zahlung des Krankengeldes.

Geld ohne Job: Hartz 4

Für denjenigen, die erwerbslos Krankenversicherung brauchen, gibt es die Möglichkeit, Arbeitslosengeld II (Hartz IV) zu zu beantragen und damit Krankenversicherung ohne Arbeit zu zahlen. Die Initiative Gegen Hartz bietet Aufklärung und Unterstützung für Hartz IV-Empfänger.

Kredit ohne Einkommen

Die Beantragung eines Kredites ohne eigenes Einkommen ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Wer keine regelmäßigen Einkommensnachweise beim Geld gebenden Kreditinstitut vorweisen kann, muss in der Regel mit einer Absage rechnen.

Eine Ausnahme bilden materielle Sicherheiten, die der Bank angeboten werden können. Dabei kann es sich um wertvolle Schmuckstücke, eine Liegenschaft, festverzinsliche Wertpapiere oder um eine Kapitallebensversicherung mit hohem Rückkaufwert handeln (ein online Pfandhaus ist vielleicht eine bessere Lösung in solchen Fällen).

Eine weitere Möglichkeit, an Geld zu kommen, bietet der Kredit von privat. Bei diesem Geschäft bleiben Banken und Sparkassen zwar außen vor, doch Sicherheiten werden auch von Privatpersonen verlangt, die in diesem Fall als Geldgeber auftreten. Wer nicht über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, sollte bei der Kreditaufnahme sehr vorsichtig agieren. Können die monatlichen Raten nicht pünktlich beglichen werden, ist der Weg in die Schuldenfalle vorprogrammiert.

Krankenversicherung Hausfrau ohne Einkommen (Hausmann/Ehepartner)

Verheiratete Paare, bei denen ein Teil über kein eigenes Einkommen verfügt, können den Ehepartner über die Familienversicherung (Wikipedia) absichern. Voraussetzung dafür ist, dass ein Ehepartner Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung ist. Selbst, wenn der Schritt in die Selbstständigkeit gewagt wird, bleibt der Versicherungsschutz über die gesetzliche Krankenversicherung erhalten, wenn nicht ein Wechsel zur privaten Krankenversicherung angestrebt wird.

Bei der Berechnung der Beiträge für Selbstständige gehen die gesetzlichen Krankenkassen von einem fiktiven Einkommen aus und stufen den Betroffenen in der Regel in die höchste Tarifklasse ein. Allerdings ist es möglich, bei geringem Einkommen ergänzend Hartz IV Leistungen zu beantragen. Das gilt auch, wenn allein die hohen Krankenkassenbeiträge zu einer Bedürftigkeit führen.

Unversichert

Unversichert: Staatenlosheit, Weltbürgerschaft oder Phantombürgerschaft

In 2011 zählte das Statistische Bundesamt 137.000 Personen in Deutschland ohne Krankenversicherung: 0,2 % der Gesamtbevölkerung. Es ist also möglich, aber wie? Hier wird es ein Wenig theoretisch und ist es wichtig zu bemerken, dass Hilfe eines Juristen kein Luxus ist, vor allem da einiges illegal sein könnte. Hier folgt die Theorie.

1. Staatenlose, Ausländer und Weltbürger in Deutschland

Staatenlosheit ist laut dem Staatenlosenübereinkommen offiziell keine Lösung, wenn man die Versicherungspflicht zu vermeiden versucht. Dazu gibt man mit der Deutschen Bürgerschaft auch alle dazugehörende Rechte auf.

Artikel 2 – Allgemeine Verpflichtungen Jeder Staatenlose hat gegenüber dem Land, in dem er sich befindet, Pflichten, zu denen insbesondere die Verpflichtung
gehört, die Gesetze und sonstige Rechtsvorschriften sowie die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung getroffenen Maßnahmen zu beachten.

  • Auch Ausländer (arbeitende Ausländer, Ausländer ohne Einkommen, ausländische Studenten), die sich auf deutschem Hoheitsgebiet befinden, sind verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen.
  • Für Weltbürger in Deutschland gilt dazu, dass Weltbürgerschaft in Deutschland noch nicht offiziell anerkannt wird. Folglich bietet sie auch keine Freistellung für die Versicherungspflicht.

2. Phantombürgerschaft

Phantombürgerschaft ist eine illegale, drastische Maßnahme: man hat außer keinen Pflichten auch keine Rechte mehr. Phantombürgerschaft ist im Prinzip Staatenlosheit, aber man ist dazu auch verschwunden: Und für denjenigen der nicht (offiziell) in Deutschland anwesend ist, gilt in der Praxis der Staatenlosenübereinkommen auch nicht.

  • Phantombürger wird man, indem man sich aus Deutschland ausschreibt. Das ist nur möglich mit Hinterlassung einer neuen Wohnadresse im Ausland. Wenn man aber nicht wirklich emigrieren möchtet (und im neuen Land neue Pflichten hat und die Wohnung zahlen muss), hinterlasse man eine befreundete Adresse wegen der Abmeldungsbestätigung, die die Deutschen Behörden schicken.
  • Hat man keine Freunde im Ausland, dann könnte man ein Postfach im Ausland mieten, bei dem man außerdem eine Straßenadresse benutzen kann.
  • Wie der Staatenlose, hat der Phantombürger ausser keinen Pflichten auch keine Rechte mehr in Deutschland – etwas, was man sich sehr gut überlegen soll.
  • Ob man als Phantombürger nicht-anwesend ist oder nicht, Ärzte haben eine Berufspflicht zur Hilfeleistung in Notfällen – aber nur im Notfall. Glück beim Unglück: Ärzte haben auch Schweigepflicht; Sie werden einen Patienten also nicht bei den Behörden wegen Phantombürgerschaft anzeigen.

Melderechtsrahmengesetz „Aus dem Melderechtsrahmengesetz ergibt sich somit keineswegs die Verpflichtung oder aber auch nur das Recht, etwaige Straftäter oder illegal sich in der Bundesrepublik aufhaltende Ausländer ohne entsprechende Anfrage seitens der Polizei oder anderer staatlicher Einrichtungen anzuzeigen.“ — Ärztekammer Berlin

Durch Auswanderung Krankenversicherung nicht zahlen

Auswanderer, die Deutschland tatsächlich verlassen, brauchen natürlich keine Krankenversicherung mehr zu zahlen. Folglich ist Auswanderung eine mögliche Methode, Pflichtversicherung zu umgehen.

Sei vorgewarnt: sowohl Auswanderer als auch Phantombürger dürfen sich bei (wirklichem oder fiktivem) Wiedereintritt in Deutschland nicht erst versichern, wenn krank, weil dann nicht gezahlte Beiträge nachzuzahlen sind, mit Säumniszuschlag.

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