Schulden vermeiden – 7 Tipps für den richtigen Umgang mit Geld

Autofinanzierung, Dispozinsen, Mobilfunkvertrag, Ratenkredit – noch nie war es für Verbraucher einfacher, individuelle Wünsche in die Tat umzusetzen und materielle Bedürfnisse mit einem Darlehen zu befriedigen. Der Haken: Die Schulden müssen irgendwann zurückgezahlt werden. Können die Zahlungsverpflichtungen nicht mehr aus dem monatlichen Einkommen gedeckt werden, droht die Überschuldung. Bereits jeder Zehnte in Deutschland ist davon betroffen. Wie Sie Schulden vermeiden und der Kostenfalle entgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

1. Haushaltsbuch: Einnahmen und Ausgaben immer im Blick

Das Führen eines Haushaltsbuches wird oft als lästig empfunden, ist aber ein erster Schritt zur vollen Ausgabenkontrolle. Tragen Sie sowohl die monatlichen Einnahmen als auch sämtliche Ausgaben in das Haushaltsbuch ein. Zu den Ausgaben gehören die monatlichen Fixkosten für Miete, Strom und Handy sowie laufende Ausgaben für Lebensmittel, Mode, Kosmetika und Benzin. Schnell und einfach erfassen Sie die Ausgaben, wenn Sie alle Quittungen Ihrer Einkäufe sammeln und täglich in das Haushaltsbuch eintragen.

2. Barzahlung vor Kartenzahlung

Ein Weg, um Schulden zu vermeiden, besteht in der regelmäßigen Barzahlung von Einkäufen im Supermarkt, in Modeboutiquen und an der Tankstelle. So banal dieser Trick klingt, so effektiv ist er. Geld, das sich physisch in Ihrem Portemonnaie befindet, sitzt weniger locker, als die Kredit- oder EC-Karte. Wer stets mit Bargeld bezahlt, lässt sich seltener zu Spontankäufen hinreißen, denn der finanzielle Verlust ist sofort sichtbar. In der Praxis hat sich die Einrichtung einer Haushaltskasse bewährt, in der Sie einen bestimmten Geldbetrag deponieren, der Ihnen im Monat zur Verfügung steht.

3. Einkaufszettel und Preisvergleiche

Ein Schokoriegel extra bei jedem Einkauf schmälert auf den ersten Blick kaum das Haushaltsbudget. Über das Jahr hinweg summieren sich diese und andere Extraausgaben jedoch zu einem ansehnlichen Betrag. Derartige Spontankäufe vermeiden Sie, indem Sie vor dem Weg in den Supermarkt einen Einkaufszettel schreiben, auf dem Sie alle Positionen aufführen, die Sie benötigen. Darüber hinaus helfen der Vergleich von Preisen und die Nutzung von Sonderangeboten dabei, das Budget zu entlasten. Sparfüchse studieren bereits am Wochenende Werbeprospekte und gehen in der folgenden Woche ganz bewusst auf Schnäppchenjagd.

4. Fixkosten und Rechnungen sofort bezahlen

In jedem Privathaushalt fallen monatliche Fixkosten an, die unabhängig von der Einkommenssituation zu bezahlen sind. Unser Tipp: Begleichen Sie die Kosten für Miete, Strom, Telefon, Internet und Versicherungen sofort und schieben Sie nichts auf die lange Bank. Gleiches gilt für Versicherungsbeiträge und Handykosten. Auch Rechnungen sollten Sie möglichst zeitnah bezahlen, um teure Mahngebühren zu vermeiden. Sollte eine Rechnung das monatliche Budget sprengen, zögern Sie nicht, sich mit dem Gläubiger in Verbindung zu setzen und einen Zahlungsaufschub oder eine Ratenzahlung auszuhandeln.

5. Keine Inanspruchnahme des Dispokredits

Ein kostspieliges Unterfangen ist die Inanspruchnahme des Dispokredits. Trotz Niedrigzinsphase verlangen die meisten Banken horrende Zinsen im hohen einstelligen oder sogar im zweistelligen Bereich. Entweder verzichten Sie grundsätzlich auf die Einrichtung eines Dispokredites oder Sie behalten die monatlichen Ausgaben penibel im Auge. Eine Obergrenze von 500 Euro im Monat für einen Überziehungskredit ist ein Kompromiss, der durchaus praxistauglich ist.

6. Rücklagen bilden

Der Alltag hält einige Überraschungen bereit, die mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden sind. Eine dringende Autoreparatur lässt sich nicht aufschieben, wenn Sie beruflich auf das Fahrzeug angewiesen sind. Auch ein technischer Defekt an Waschmaschine oder Kühlschrank kann Kosten im dreistelligen Bereich verursachen. Um für diese Fälle gewappnet zu sein, denken Sie an die Anlage eines Sparpolsters, um bei außerplanmäßigen Ausgaben Schulden zu vermeiden. Sofern Sie einen bestimmten monatlichen Betrag entbehren können, deponieren Sie diesen auf einem Sparkonto.

7. Keine neuen Kredite zur Finanzierung von Altschulden

In vielen Haushalten kommt es gelegentlich vor, dass sich Schulden trotz aller Sparbemühungen nicht vermeiden lassen. Bevor Sie einen Kredit aufnehmen, sollte Klarheit herrschen, welche monatliche Belastung vertretbar ist. Keinesfalls sollten Sie einen neuen Kredit zur Begleichung von Altschulden aufnehmen. Dieser Weg ist der erste Schritt in die Schuldenfalle mit allen negativen Konsequenzen. Versuchen Sie stattdessen Einsparpotenziale ausfindig zu machen, indem Sie die Ausgaben genau unter die Lupe nehmen. Dabei kommen alle Kosten auf den Prüfstand. Eine Prepaid-Karte statt eines teuren Mobilfunkvertrages, ein Kleinwagen statt einer Mittelklasselimousine oder der Einkauf beim Discounter statt im Supermarkt können dazu beitragen, die Haushaltskasse zu entlasten und die Schulden schnell abzutragen.

Können Sie die Altschulden trotzdem nicht begleichen, wenden Sie sich an die Gläubiger und versuchen Sie, eine Abmachung über eine Ratenzahlung oder eine Zahlpause auszuhandeln. Falls auch dieser Schritt nicht hilft, zögern Sie nicht eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Dieser Weg ist die beste Alternative, um einer Überschuldung zu entgehen und den Besuch eines Gerichtsvollziehers zu vermeiden.

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