Es ist ein Traum vieler Arbeitnehmer, sich selbstständig zu machen und Chef im eigenen Unternehmen zu werden. Ca. 350.000 Jungunternehmer wagen alljährlich den Schritt in die Selbstständigkeit und tauschen eine abgesicherte Festanstellung gegen das berufliche Risiko eines Existenzgründers. Damit dieser Schritt zum Erfolg führt, müssen zahlreiche Einzelheiten berücksichtigt werden.
Inhalt
Die zündende Geschäftsidee
Jedes erfolgreiche Business beginnt mit einer Idee. Bevor Sie sich selbstständig machen, brauchen Sie eine tragfähige Geschäftsidee und müssen eine Strategie zur Umsetzung entwickeln. Vor diesem Hintergrund müssen Sie sich entscheidende Fragen stellen, die lauten:
- Was biete ich an, was andere nicht anbieten?
- Wie unterscheiden sich meine Produkte/Dienstleistungen von denen der Konkurrenz?
- Gibt es am Markt einen Bedarf für meine Produkte/Dienstleistungen?
- Welche Zielgruppe will ich ansprechen?
Die Beantwortung dieser Fragen ist von entscheidender Bedeutung für den späteren Erfolg Ihrer Geschäftsidee. Nur, wenn potenzielle Kunden einen echten Mehrwert im Kauf Ihrer Waren oder Dienstleistungen sehen, sind sie bereit, dafür Geld auszugeben. Allein mit einer guten Geschäftsidee lässt sich noch kein Geld verdienen. Eine wichtige Rolle spielen die Vermarktungsstrategien, um das eigene Business einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und schnell Kunden zu gewinnen.
Businessplan erstellen
Zwar benötigen Sie einen Businessplan nur, wenn sie Startkapital von der Bank benötigen oder einen externen Investor als Geldgeber gewinnen wollen, doch die damit verbundene Marktanalyse und Kostenkalkulation bilden die Grundlage für den Erfolg Ihres Geschäfts. Im Businessplan werden verschiedene Aspekte der Geschäftsidee unter die Lupe genommen und verschiedene Punkte abgearbeitet. Unter anderem dürfen folgende Punkte in einem Businessplan nicht fehlen:
¥ Bedarfsanalyse und Analyse der Wettbewerbssituation
¥ Konzept der Geschäftsidee
¥ Kapitalbedarfsplan
¥ Finanzierungsplan
¥ Kostenkalkulation
¥ Gewinnerwartung
Der Businessplan ist kein starres Gebilde, an dem Sie sich sklavisch festklammern. Sie müssen jederzeit bereit sein, Anpassungen vorzunehmen, wenn sich die Marktsituation ändert oder bestimmte Voraussetzungen für die Umsetzung der Geschäftsidee nicht mehr vorhanden sind.
Finanzierung des Business
Für viele Gründer zählt die Finanzierung des eigenen Projektes zu den wichtigsten Hürden, die auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu nehmen sind. Der meistgenutzte Weg, um an dringend benötigtes Startkapital zu gelangen, besteht in der Aufnahme eines Bankkredites. Das Fremdkapital müssen Sie mit Zinsen zurückzahlen. Als Alternative bietet sich die Inanspruchnahme von Fördermitteln an. Sie werden seitens des Bundes oder der EU bereitgestellt. Bestens geeignet sind die Kreditprogramme der KfW-Bank. Praktikabel ist auch die Aufnahme von Fremdkapital, das Venture-Capital-Gesellschaften zur Verfügung stellen. Allerdings ist bei dieser Form der Finanzierung Vorsicht geboten, denn die Geldgeber erwarten in der Regel eine Unternehmensbeteiligung. Venture-Capital-Gesellschaften setzen auf hohe Wertsteigerungen innerhalb kürzester Zeit, vermitteln aber häufig auch gute Kontakte. Günstiger als ein Kredit von der Bank ist häufig ein Darlehen von Privatpersonen. Entweder stellen Sie Ihr Projekt auf entsprechenden Vermittlungsplattformen im Internet vor, oder Sie suchen im Familien- oder Bekanntenkreis nach einem Investor.
Rechtsform auswählen
Sobald die Finanzierung steht, geht es darum, die passende Rechtsform für das zukünftige Unternehmen auszuwählen. Einsteiger melden in der Regel ein Gewerbe als Einzelunternehmer an. Bei dieser Form der Selbstständigkeit entfällt das Erstellen komplizierter Bilanzen. Wenn Sie zusammen mit einem oder mehreren Partnern ein Unternehmen gründen, bietet sich die GbR (Gesellschaft des bürgerlichen Rechts) als Rechtsform an. Der Vorteil: Bei dieser Rechtsform ist kein Mindestkapital erforderlich. Bei Kapitalgesellschaften wie einer GmbH haften die Gesellschafter nur in begrenztem Umfang, allerdings ist die Gründung einer GmbH mit einem erhöhten finanziellen Aufwand (Notarkosten) und einer Kapitaleinlage verbunden.
Versicherungen abschließen
Selbstständige benötigen zur finanziellen Absicherung eine Betriebs- bzw. Berufshaftpflichtversicherung. Sie schützt vor Sach- oder Personenschäden, die durch den Selbstständigen oder einen Mitarbeiter des Unternehmens verursacht werden. Eine Inventarversicherung ist erforderlich, wenn Büro- oder Lagerräume angemietet werden. Sollten die darin befindlichen Gegenstände durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Einbruchdiebstahl unbrauchbar werden, kommt die Versicherung für den Schaden auf. Sollten Sie sich mit einer beratenden Tätigkeit oder als Gutachter selbstständig machen, benötigen Sie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.